Blog 0008 - Die Eindämmung Russlands - RA Dr. Roman Schiessler

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Blog 0008 - Die Eindämmung Russlands

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Die Eindämmung Russlands - die neue Strategie

Wie allgemein bekannt, begann am 24.02.2022 die von Russland als Spezialoperation bezeichnete Militärintervention in der Ukraine. Zu erwähnen ist hier natürlich, dass der militärische Konflikt bereits 2014 mit dem gewaltsamen Sturz der Regierung des Präsidenten Wiktor Janukowytsch begann, welcher, wie sich später herausstellte, nichts anderes als ein Putsch gegen die russischsprachige Bevölkerung der Ukraine war. Es kam insbesondere im Donbass zu fortdauernden Beschießungen dieses Gebiets, welche tausende Tote unter der russischsprachigen Bevölkerung zur Folge hatte. Dass dies alles Handlungen waren, welche vom sogenannten Westen gesteuert und unterstützt wurden, ist heute eigentlich unbestritten. Die sogenannten Minsker Abkommen, welche sich in der Folge als Täuschungsmanöver herausstellten, taten ihr Übriges um den Konflikt weiter anzuheizen und die Ukraine militärisch auf eine mögliche militärische Konfrontation mit der russischen Föderation vorzubereiten.
 
Man kann das bisherige militärische Geschehen insoweit zusammenfassen, als die Ukraine und somit der gesamte Westen, aber auch insbesondere die NATO militärisch gescheitert und die Ziele, welche man verfolgte und verfolgt, jedenfalls so nicht zu erreichen sind. Russland hat es im Wesentlichen geschafft, diesen Konflikt auf allen Ebenen zu gewinnen. Dies betrifft die militärische Seite ebenso wie die wirtschaftliche, geopolitische und die diplomatische Ebene.
 
Nunmehr taucht aber eine neue Strategie auf, um Russland in die Knie zu zwingen. Im Wesentlichen geht es dabei um die massenhaft vorhandenen Rohstoffe Russlands, welche man sich auf dies Art und Weise billigst anzueignen gedenkt. Sie wird bezeichnet als die Eindämmung Russland. Was darunter genau zu verstehen ist, ist insoweit unerklärlich, dass im Zuge des derzeitigen militärischen Konfliktes eine solche Isolationsstrategie bereits einmal glorreich gescheitert ist. Offensichtlich denkt man an einen fortdauernden Wirtschaftskrieg, gepaart mit vereinzelten militärischen Aktionen, welcher auf Jahre und Jahrzehnte angelegt ist und nur dazu dient, irgendwelchen Konzerninteressen, insbesondere aber nicht ausschließlich im militärischen Bereich, dienlich zu sein. Dass diese Strategie sicher ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt sein wird, ist evident, da Russland schlicht nicht isolierbar ist und der Zusammenhalt innerhalb der russischen Gesellschaft viel zu groß ist, um ein Zerfallen bewirken zu können. Die nächsten Präsidentschaftswahlen, aus welchen Waldimir Putin mit hoher Wahrscheinlichkeit als eindeutiger Sieger hervorgehen wird, werden dies eindrücklich zeigen. Denn obwohl Russland ein multiethnischer und multireligiöser Staat ist, ist der gesellschaftliche Zusammenhalt enorm. Multikulti funktioniert offenbar, nur nicht auf die Art und Weise, wie man sich das im Westen vorstellt. Ersichtlich wird dies vor allem an der multiethnischen Zusammensetzung der Truppen an der Ukrainefront.
 
Auf der anderen Seite ist der Zusammenhalt jedenfalls nicht in diesem Ausmaß gegeben. Man sieht dies bereits am Ausscheren von Staaten wie Ungarn und der Slowakei aus der Allianz gegen Russland. Weitere Staaten werden mit Sicherheit folgen. Auch sonst wird die politische, wirtschaftliche und somit dann auch die militärische Basis für ein solches Vorhaben - die Isolierung (Eindämmung) der russischen Föderation - dahinschmelzen. Allein, wenn man sich die Weltkarte vergegenwärtigt und sich vor Augen hält, wer sich auf russischer und wer auf der westlichen Seite befindet, lässt eindeutige Schlüsse zu. Dabei fällt auf, dass mit einem Ressourcen- und somit Rohstoffmangel in der westlichen Hemisphäre zu rechnen sein wird. Wie man dann eine solchen, künstlich herbeigeführten Konflikt erfolgreich bestreiten kann, bleibt unerfindlich.
 
Auch auf dem diplomatischen Parkett ist bereits zu bemerken, daß der Einfluß des Westens global dahinschmilzt. Westliche Positionen finden kaum noch Beachtung bei internationalen Konferenzen und werden bereits vielfach einfach ignoriert. Wer kümmert sich schon um Gesellschaften, welche nichts Besseres zu tun haben, als sich um Geschlechterdiversität zu kümmern, ihre Wirtschaft aus klimapolitischen Gründen auf eine Talfahrt zu schicken und eine Deindustrialisierung sondergleichen herbeizuführen. Solche Partner sind für jeden normal denkenden Menschen schlicht uninteressant. Sichtbarster Ausdruck dafür ist, dass der Ukrainekonflikt bei internationalen Konferenzen kaum zu einem relevanten Diskussionsthema wird. Schon allein deshalb wird die Eindämmung Russlands nie gelingen.
 
All das erklärt eindeutig das völlige Versagen westlicher Politik. Abgesehen vom menschenverachtenden und somit kriminellen Moment dieser Agenda ist der nunmehr auftauchende Gedanke von der Eindämmung Russlands genauso wenig realisierbar, wie der Traum von der strategischen Niederlage im derzeitigen Ukrainekonflikt. Diese politische Agitation entbehrt ferner jeder demokratischen Grundlage. Die Bürger Europas aber und auch der USA hat niemand gefragt, ob dieses Vorgehen gegenüber Russland ihre Zustimmung findet. Diese Gedanken und Strategien werden offenbar in irgendwelchen, meist dubios finanzierten Thinktanks entwickelt. Ergebnis eines öffentlichen Diskussionsprozesses sind sie jedenfalls nicht. Diese demokratischen Defizite werden ferner zu massiven politischen Umwälzungen, insbesondere in Europa, führen, weil es sich die Menschen nicht weiter bieten lassen werden, von der ihnen zustehenden Mitbestimmung ausgeschlossen zu werden.
 
Solche Vorgehensweisen, welche die tief in die Lebensentwürfe der Menschen eingreifen, einfach ins Leben zu rufen, ohne diese demokratiepolitisch abzusichern, sind dann der endgültige Todesstoß für solche Agenden wie jene gegen Russland.
 
Hinzu kommen dann noch die enormen menschlichen Verluste, welche die Millionengrenze bereits bei weitem überschreiten haben. Dass damit noch ein massiver Rückgang des eigenen Lebensstandards einher geht, muss ebenfalls erwähnt werden und lassen solche Strategien ebenfalls kaum erfolgreich erscheinen. Allein, dass man über 200 Milliarden Euro/Dollar in die Ukraine pumpt, um diesen Staat militärisch und wirtschaftlich am Leben zu erhalten, um als Angriffsplattform gegen die russische Föderation zu dienen, kann und wird nicht ohne Folgen bleiben. Zum Vergleich: das gesamte Militärbudget Russlands beträgt rund 80 Mrd. Euro/Dollar. Man versorgt also die Ukraine praktisch mit dem Dreifachen des Militärhaushalts der russischen Föderation und ist trotzdem auf dem Schlachtfeld chancenlos. Die Ursache ist klar. Die Korruption blüht aller Orten. Auch das wird zum Scheitern aller Strategien gegen Russland beitragen.
 
Die Feststellung Waldimir Putins, dass die ganze Welt über die deutsche Politik schlichtweg lacht, ist das sichtbarste Zeichen für den Niedergang des Westens insgesamt, da Deutschland nicht zuletzt die Führungsnation Westeuropas war. Auch hier kann man das zu erwartende Scheitern jeder gegenläufigen Strategie gegenüber Russland bereits erkennen. Auch wenn einige dieser Äußerung überspitzt klingen, haben sie dennoch bedauerlicherweise eine reale Grundlage.
 
Gössendorf, am 09.12.2023
RA Dr. Roman Schiessler
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